Tatra 600 'Tatraplan'

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VIDEO Tatra 600

Der Tatra 600 oder auch Tatraplan ist ein PKW-Modell der Mittelklasse mit aerodynamisch günstig geformter Karosserie (CW-Wert 0,31).

Er war der erste nach 1945 neu konstruierte Tatra-PKW und als solcher der Nachfolger des Tatra 97 und des nur kurze Zeit gebauten Tatra 107.

Im letzten Jahr wurde sie zu AZNP (Škoda) nach Mladá Boleslav (deutsch Jungbunzlau) verlegt, um Tatras Kapazitäten für den LKW-Bau zu nutzen. Das Auto wurde im Laufe der Zeit in zunehmendem Maß exportiert und fand eine Reihe von Kunden in Europa und Übersee.

Die Zentrale wurde von Wien nach Prag verlegt, da Österreich nach dem Krieg zum Ausland geworden war. Gleichzeitig wurde in Wien als Generalvertretung die Austro-Tatra gegründet.

Die Werke wurden nach dem höchsten Gebirge der Tschechoslowakei, der Tatra, benannt.

Der erste Prototyp, „Ambrož“, wurde im Dezember 1946 von Hand gebaut, der zweite Prototyp „Josef“ im März 1947.

Der Tatraplan erhielt einen neu konstruierten größeren luftgekühlten Vierzylinder-Viertakt-Otto-Boxermotor im Heck mit OHV-Ventilsteuerung (eine untenliegende Nockenwelle, Stößelstangen und Kipp-hebel), einem Hubraum von 1952 cm³ und einer Leistung von 52 PS

An der Konstruktion war bereits der 19-jährige Klosterneuburger Ingenieur Hans Ledwinka beteiligt, jener Mann, der die Geschicke des Unternehmens auf Jahrzehnte prägen sollte.

Ledwinka schritt als Pionier unter anderem mit ZentralrohrrahmenPendelachsen und „Unterflurmotor“ voran. Spätestens da begann die Verzahnung von Ledwinkas fortschrittlichen Konstruktionen mit dem, was später der Volkswagen werden sollte.

Patentklage gegen Porsche….

Die Trennlinie der als deutsch deklarierten Landstriche zur restlichen Tschechoslowakei verlief genau durch das Werksgelände. Solcherart teilbesetzt kam die Produktion zum Erliegen. Ledwinka eilte ins Werk zurück und übernahm sofort die Führung.

Es galt zu retten, was zu retten war und die Produktion wieder aufzunehmen. Ungezählte Fäden wurden gesponnen und Verhandlungen geführt. Schließlich gelang es, die Grenze im Sinne von Tatra zu verschieben. Der Betrieb musste sich allerdings verpflichten, im Gegenzug die gegen VW beim Haager Schiedsgericht ein-gebrachte Klage wegen Patentrechtsverletzungen bei der Konstruktion von Porsches Volkswagen zurückzunehmen.

Auf Tatras Patente wurde von den Nazis ab 1938 jedenfalls freizügig zugegriffen – ein Thema, an dem sich schon viele Historiker abgearbeitet hatten, auch Juristen, weniger Ledwinka selbst, der während der Besatzungszeit noch aus dem Gefängnis die Pläne für den Tatra 600 lieferte: Als letzter Schliff einer Designevolution, die viele Jahre zuvor begann und nun in eine besonders strömungsoptimierte Karosserie mündete.

… dieser Tatra wurde in Schweden erstausgeliefert und ist ein seltener Rechtslenker. Die letzten 25 Jahre verbrachte er im Automuseum Adlkofen, welches von Walter Proebst - einem deutschen Rennfahrer, ins Leben gerufen wurde und von seiner Tochter Verena heute geführt wird.

… der Vater des Museumsgründers Manfred Rotschne war nach dem Krieg Importeur für Tatra und verkaufte diese neu. Heute noch erinnert sich der Museumsgründer an das außergewöhnliche Design und die revolutinäre Technik. Ein wahres Wunderwerk.

Baujahr:

Gebaut ab:

Stückzahl:

1948

1947 - 1952

184 Rechtslenker

6.342 Gesamt

Motor:

Luftgekühlter Boxer Motor

4 Zylinder

1.952 ccm

4 Zylinder

Farbe

silber / beiger Stoff

AnhangGröße
Heck.JPG1.07 MB
Detail Seitenansicht.JPG1.52 MB
Front.JPG1.41 MB
Detail Flosse.JPG1.22 MB
Amaturen.JPG1.37 MB
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